Hamburgs Störche sorgen derzeit wieder für Nachwuchs. Am 16. Februar kam der erste Hamburger Weißstorch zurück aus seinem Winterquartier und bezog sein Nest am Altengammer Hauptdeich. Seine Partnerin folgte kurze Zeit später. Dieses Paar hat auch beim Brutgeschäft Tempo gezeigt. In seinem Nest sind gerade die ersten Storchenküken geschlüpft, während in allen anderen Nestern noch gebrütet wird. Die letzten Rückkehrer – vor allem Tiere, die im südlichen Afrika überwintert haben – trafen erst Mitte April im Norden ein.
Insgesamt konnte Jürgen Pelch, Storchenexperte beim NABU Hamburg, 39 Brutpaare zählen. Drei der Hamburger Weißstorch-Paare haben ihr Nest in Harburg, alle anderen sind in den Vier- und Marschlanden verortet. Die große Anzahl an Brutpaaren ist ein sehr guter Start in die Brutsaison und lässt auf viel Nachwuchs hoffen. Im vergangenen Jahr hatten 34 Brutpaare 70 Jungstörche in Hamburg großgezogen, das bisher beste Brutergebnis gab es 2014 mit 73 Jungtieren. „Ich freue mich sehr, über die vielen Brutpaare. Vielleicht gibt es 2021 mehr als 70 Jungstörche bei uns. Das wäre natürlich fantastisch“, sagt Jürgen Pelch.
Wie besonders die Storchenpopulation in Hamburg ist, zeigt der Vergleich mit dem viel größeren Berlin: In der Hauptstadt brüten nur drei Weißstorchpaare. „Mit fast 40 Storchenpaaren darf sich Hamburg wohl Storchenhauptstadt nennen“, freut sich Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. Und er betont: „Damit das so bleibt, muss der Lebensraum der Tiere, vor allem feuchtes Grünland, erhalten werden und darf nicht Bauprojekten und Infrastrukturmaßnahmen zum Opfer fallen.“
Übrigens: Storchenfans können auch in diesem Jahr unter www.NABU-Hamburg.de/storchenwebcam das Brutgeschehen im Nest der Webcam-Stars „Erna“ und „Fiete“ live mitverfolgen.