Tüten, Becher, Verpackungen – seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Flut an Einwegartikeln aus Plastik sichtbar zugenommen. Zu Beginn der Fastenzeit sagt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): Es geht auch ohne. Zum fünften Mal ruft der Umweltverband zum Plastikfasten auf und ermutigt, während der Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostersonntag soweit es geht auf Plastik zu verzichten. „Wir alle kennen die alltägliche Plastikflut um uns herum. Viele glauben, dass wenn wir unseren Müll nur sorgsam trennen, Folien und Verpackungen zu neuen Produkten werden. Das meiste Plastik wird jedoch nicht recycelt, sondern verbrannt oder exportiert und landet schließlich in der Umwelt“, sagt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. „Plastikfasten kann uns bewusstmachen, wo wir im Alltag unnötigem Einwegplastik begegnen. Oft wird es nur wenige Minuten benutzt, bevor es im Müll landet. Dazu gibt es gute Alternativen.“ Während des Lockdowns im Herbst stiegen die Restmüllmengen, die verbrannt werden, weiter an: In Berlin um immerhin etwa fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unrecycelte Abfallberge wachsen, gleichzeitig steigt der Rohstoffverbrauch für die klimaschädliche Produktion von neuem Plastik. Deutschland spielt dabei eine unrühmliche Rolle: Als größter Plastikproduzent Europas fühlen wir uns dennoch als vermeintliche Recyclingweltmeister. Verbraucherinnen und Verbraucher können beim Einkaufen bewusst auf Plastik verzichten, indem sie zum Beispiel wiederverwendbare Beutel sowie Transportboxen nutzen. So können zumindest Einwegtüten eingespart werden. Am besten sind natürlich Produkte ohne Verpackungen, wie sie beispielsweise Unverpacktläden oder Wochenmärkte anbieten. Manche Geschäfte stellen Kundinnen und Kunden auch Mehrweg- oder Pfandgefäße bereit. Bei Getränken lässt sich durch Mehrwegflaschen einfach Plastik einsparen. „Eine weitere Möglichkeit ist, sich mit Menschen aus der Nachbarschaft zusammenzuschließen, Trockenware in Großgebinden zu bestellen und untereinander in plastikfreie Gefäße aufzuteilen“, sagt Korduan. Wenn es im Supermarkt nicht möglich ist, plastikfrei einzukaufen, rät der BUND den Kundinnen und Kunden, unnötige Plastikverpackungen im Laden zu lassen. So setzen sie ein deutliches Zeichen, dass die Vermeidung von Plastikmüll vor allem in der Verantwortung von Handel und Herstellern liegt und nicht auf Privatpersonen abzuwälzen ist. Es gibt viele gute Gründe, das ganze Jahr über Plastik zu vermeiden. Die siebenwöchige Aktion kann dabei ein guter Einstieg in ein plastikfreies Leben sein: „Dauerhaftes Plastikfasten ist letztendlich gut für unsere Gesundheit sowie für unsere Natur und Umwelt“, so Korduan. Der BUND ruft die an der Aktion Teilnehmenden dazu auf, unter dem Hashtag #Plastikfasten auf Instagram, Twitter, Facebook und YouTube über ihre Erfahrungen zu berichten und Tipps zum Plastiksparen untereinander auszutauschen. Eine Sammlung der besten Tipps zum Verzicht auf Plastik findet sich auf der BUND-Social-Wall unter www.bund.net/plastikfasten. Um den Teilnehmenden des Plastikfastens eine Hilfestellung zum plastikfreien Einkaufen an die Hand zu geben, hat der BUND eine Online-Karte entwickelt: Auf www.bund.net/plastikfrei-einkaufen sind Läden, Märkte und Milchtankstellen vermerkt, die plastikfreie oder unverpackte Produkte anbieten. Weitere Hinweise nimmt der BUND gerne entgegen. Hintergründe zur Plastikproblematik liefert der „Plastikatlas“: www.bund.net/plastikatlas Der BUND engagiert sich in einer breiten „Allianz zur Lösung der Plastikproblematik“: www.exit-plastik.de |