NABU: Vom 8.-10. Januar werden wieder Deutschlands Wintervögel gezählt

Vom 8. bis zum 10. Januar zählt ganz Deutschland wieder Vögel: Die „Stunde der Wintervögel“ wird bereits zum elften Mal vom NABU organisiert. Vogelfreund*innen sind dazu aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel von Wohnung, Haus oder Garten aus zu erfassen und zu melden.

Foto: NABU/Sebastian Hennigs

„Damit kann jede und jeder mithelfen, eine detaillierte Momentaufnahme der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu ermöglichen“, so Malte Siegert, 1. Vorsitzender des NABU Hamburg. „Die so erfassten Daten tragen dazu bei, unsere heimischen Vögel besser zu schützen.“ Die „Stunde der Wintervögel“ ist die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. 2020 hatten sich an der Aktion mehr als 143.000 Menschen beteiligt, davon 2.424 allein in Hamburg.

Traditionell bietet der NABU Hamburg am Aktionswochenende zahlreiche vogelkundliche Führungen in und um Hamburg an. Aufgrund der Corona-Pandemie können diese Termine im Januar 2021 leider nicht stattfinden. „Aber Vögel beobachten und zählen geht natürlich“, betont Marco Sommerfeld, Vogelexperte des NABU Hamburg.

Experten des NABU konnten anhand der langjährigen Zählung nachweisen, dass die winterlichen Vogelzahlen in den Gärten stark von der Witterung abhängen. In kalten und schneereichen Wintern kommen deutlich mehr Vögel in die Nähe der Menschen. Die lange Reihe zunehmend milder Winter führte zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen.

„Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise“, so Marco Sommerfeld, „Im vergangenen Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten, der Tausende Vögel dieser Art zum Opfer fielen.“ Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“ im vergangenen Mai, wurden entsprechend weniger Blaumeisen beobachtet. Für die Experten ist es spannend herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist.

Dass die winterlichen Gartenvögel zu den beliebtesten Vogelarten Deutschlands gehören, zeigt der aktuelle Zwischenstand bei der ersten öffentlichen Wahl zum Vogel des Jahres. Mit Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel und Haussperling stehen allein vier Wintervögel in den Top Ten. Auch die Blaumeise auf Rang elf und der Star auf Rang 14 haben noch gute Chancen auf die Stichwahl, die unter den zehn ersten Plätzen stattfindet. Schon weit über 100.000 Menschen haben bisher ihren gefiederten Favoriten nominiert. Noch bis zum 15. Dezember kann jeder seine Stimme bei der Vorwahl abgeben. Nach der Stunde der Wintervögel beginnt dann ab dem 18. Januar die Hauptwahl unter den Top Ten.

Foto: NABU/Sebastian Hennigs

Mitmachen bei der Stunde der Wintervögel ist ganz einfach: Jeder kann eine Stunde lang die Vögel am Futterplatz, vom Garten, Balkon oder Fenster aus oder im Park zählen und dem NABU melden. Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können unter www.NABU.de/onlinemeldung bis zum 18. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Auch über die NABU-App „Vogelwelt“ (Download unter www.NABU.de/vogelwelt) kann gemeldet werden.

Die Schulstunde der Wintervögel findet vom 11. bis 15. Januar statt. Die Klassen und Gruppen können an der NABU-Vogelzählung teilnehmen und ihre Zählergebnisse bis 18. Januar einsenden oder unter www.NABU.de/onlinemeldung eingeben. Unter allen Einsendungen verlost die NAJU tolle Preise. Alle Infos, Materialien und Aktionsideen: www.NAJU.de/sdw.